die zitrone auf dem küchentisch
zieht saure fratzen, gerichtet an mich
du hast zitronen geliebt, ich auch
ich verabscheue sie
dieses giftige gelb
als ich sie aufnehme verätzt sie meine haut wie
säure, es ergiesst aus den poren.
ich nehme ein messer, die
klinge zerschneidet die zitrone
ich lache und schneide noch einmal
und noch einmal
so gefällt sie mir besser
die gevierteilte, tote zitrone
ich greife die raue haut
und beisse hinein
saft schiesst aus der zitrone
und tränen aus mir.
Ich habe die Zitrone als ein narratives Element betrachtet
und genutzt. Mein Ziel war es, die Zitrone
als zentrales Element eines Gedichtes darzustellen
und ihr eine Bildhafte Bedeutung zu geben. Die
Zitrone ist nicht bloss eine Frucht, ein konsumierbares
Objekt, sondern ein mit Erinnerungen gefüllter
Gegesnstand.
Diese Erinnerungen sind vor allem schmerzhaft.
Mein Gedicht soll brutal und gewalttätig
das brutale und gewalttätige Ende einer Beziehung
darstellen.